Impfkampagne der Regierung verursacht Shitstorm.


Ziemlich daneben: Eine seit letzter Woche laufende Social-Media-Kampagne der Bundes­regierung mit fünf Influencerinnen hat unerwünschte Neben­effekte. Die Spots auf TikTok und Facebook sammeln mehrheitlich negative Kommentare, ein Influencer habe sogar Morddrohungen erhalten, berichtet die "FAZ". Die Kampagne wird von der Agentur Zum Goldenen Hirschen gesteuert, sie greift Argumente von Impfgegnerinnen auf und treibt sie schrill bis satirisch auf die Spitze. Die Kampagne mit den Creatorinnen Alicia Awa (links im Bild), Diademlori, Inscope21 (rechts), SelfieSandra und Twenty4Tim soll eigentlich noch bis 5. September laufen. Einige Spots sind aber bereits nicht mehr abrufbar.

Laut "FAZ" ist die Kampagne auf TikTok zurückgezogen und wird auf Facebook nicht länger beworben. Ein Sprecher des Bundespresseamtes glaubt eine "breite Kommentarlage" bleibe bei einer solchen Kampagne nicht aus. Er verurteile aber den "Hass, die Beleidigungen und Gewaltandrohungen" als "völlig inakzeptabel". Kritik an der Kampagne selbst kommt nicht nur aus den Communities, sondern auch aus der Szene selbst. TikToker Herr Anwalt wirft ihr etwa das Verfälschen von Argumenten vor. Sie sei "die Grundlage dafür, dass die Extremen wieder aufeinander draufhauen können". Tobias Schiwek vom Influencer-Netzwerk We Are Era bewundert hingegen die jungen Menschen, die "trotz zu erwartendem Gegenwind" die Impfung bewerben. Es brauche jedoch weitere Kampagnen.
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