“Public money – public content”: SH-Medienminister Dirk Schrödter begrüßt Einbettung von ARD- und ZDF-Inhalten bei Joyn.


Ansage aus dem Norden: Der Chef der Kieler Staats­kanzlei und Medien­minister von Schleswig-Holstein, Dirk Schrödter, gibt ProSiebenSat.1 Rücken­deckung für die Einbettung von ARD- und ZDF-Inhalten beim Streamer Joyn. In einer Stellung­nahme teilt er mit: "Es muss unser Interesse sein, dass die beitrags­finanzierten Inhalte der öffentlich-rechtlichen Anstalten im Sinne 'public money – public content' auch Nutzer­gruppen erreichen, die wir sonst nicht erreichen." Die "Embedding-Initiativen der Privaten" seien zu begrüßen, da sie "einen besonderen Beitrag zur Vielfalts­sicherung in unserem Land leisten", so Schrödter. Damit werde auch der "Geist" des Reform­staats­vertrages umge­setzt, "der auf Kooperation – auch mit den Privaten – und nicht auf Verhindern aus­gelegt" sei.

Eine Sicht­weise, die in der Branche auf Wider­spruch stößt, wie Thomas Lückerath am Rande der "Berlinale" hört. Vertreter von Produktions­firmen klagten gegen­über "DWDL" über das mangelnde Verständnis der Politik des TV-Geschäfts. Auch ARD und ZDF drückten die Preise und würden längst nicht mehr bei allen Programmen alle Rechte kaufen. ARD und ZDF gehen gegen die Einbettung ihrer Inhalte bei Joyn inzwischen rechtlich vor. ProSiebenSat.1 will seine Sicht­weise am Freitag­vormittag bei einem virtuellen Hinter­grund­gespräch erläutern.
dwdl.de, schleswig-holstein.de (Stellung­nahme Schrödter), turi2.de (Background)

(Foto: Frank Peter / Landesportal Schleswig-Holstein)