Queere Jobmesse schließt Springer aus.


Ausgeladen: Die Uhlala-Group schließt Springer von ihrer queeren Jobmesse Sticks & Stones aus. Damit reagiert sie auf einen gestern in der "Welt" erschienenen Gastkommentar, der feindliche Aussagen gegenüber LGBTIQ-Menschen trifft. Da der Artikel nicht den Werten und dem Selbstverständnis der Uhlala-Group entspreche, distanzieren sie und ihre Projekte sich von dem Artikel, der "Welt" und dem Verlag. Uhlala-Geschäftsführer Bruce Cameron (Foto) sagt, der Kommentar schadet nicht nur Betroffenen, sondern vergiftet die öffentliche Debatte.

Eine Springer-Sprecherin teilt auf turi2-Anfrage mit, der Kommentar "repräsentiert nicht die Meinung der 'Welt'-Redaktion und auch nicht die Linie des Hauses Axel Springer". Debatten mit "diversen und auch kontroversen Stimmen" anzuregen, sei jedoch das "publizistische Kern­anliegen" der "Welt". Der Verlag bedauere die Entscheidung der Uhlala-Group, besonders da Springer und die Jobmesse seit 2010 zusammen­gearbeitet haben. Deshalb wolle man "in den Austausch mit der Organisation treten".
uhlala.com

Stellungahme von Springer im Wortlaut:
"Axel Springer tritt als Unternehmen für die Freiheit als wichtigsten Wert ein. Essentieller Bestandteil dessen ist die Meinungsfreiheit. Bei dem besagten Artikel handelt es sich um einen klar als solchen gekennzeichneten Gastkommentar. Er repräsentiert als solcher nicht die Meinung der WELT-Redaktion und auch nicht die Linie des Hauses Axel Springer. Es ist das publizistische Kernanliegen von WELT, diversen und auch kontroversen Stimmen Gehör zu verschaffen und damit Debatten anzustoßen. Wie bei allen anderen Debatten sind Gegenreden nicht nur willkommen, sondern selbstverständlich. Wir bedauern die Entscheidung, Axel Springer von der Sticks & Stones-Karrieremesse auszuladen – gerade als eines jener Unternehmen, das die SXS als erstes unterstützt hat. Wir würden uns freuen, künftig wieder vertreten zu sein und werden dazu in den Austausch mit der Organisation treten."