Ransomware: Russland zerschlägt offenbar die Erpresser-Gruppe “REvil”.

Zerschlagen: Dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB und der russischen Polizei ist laut eigenen Angaben ein wichtiger Schlag gegen Cyberkriminalität gelungen. Demzufolge haben die Ermittlerinnen 14 mutmaßliche Mitglieder der Ransomware-Erpresser-Bande "REvil" festgenommen, vermeldet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Die kriminelle Organisation existiere nicht mehr und "ihre für kriminelle Ziele genutzte Infrastruktur wurde neutralisiert", teilt der FSB mit. Man habe 25 Wohnungen durchsucht und dabei 426 Mio Rubel, 600.000 Dollar, 500.000 Euro, Computer und 20 Luxusautos in Beschlag genommen. Anlass der Ermittlungen sei eine Anfrage der US-Behörden gewesen.

"REvil" soll für zahlreiche Ransomware-Angriffe auf westliche Unternehmen verantwortlich sein – beim Fleischproduzenten JBS hatte die Hacker-Gruppe 11 Mio Dollar in Bitcoin erpresst. Zudem mussten nach einer Attacke auf den IT-Dienstleister Kaseya u.a. etliche Coop-Supermärkte in Schweden schließen. Bei Ransomware handelt es sich um einen Erpresser-Trojaner, der Dateien durch Verschlüsselung unbenutzbar macht, um sie gegen eine Lösegeldzahlung wieder freizugeben. Im November vergangenen Jahres hatte u.a. schon Europol sieben Cyber-Kriminelle festgenommen, die hinter 7.000 Angriffen auf Firmen stehen sollen, darunter soll auch der mutmaßliche Drahtzieher der Kaseya-Attacke gewesen sein.
zeit.de, tagesschau.de, spiegel.de