RBB: “Business Insider” entdeckt Gehaltszahlungen an ausgeschiedenen Mitarbeiter.


Das liebe Geld: "Business Insider" wühlt weiter in internen Dokumenten des RBB und entdeckt u.a. "Gehälter fürs Nichtstun", schreibt Jan C. Wehmeyer. Mehrere ehemalige Mitarbeiterinnen, darunter Ex-RBB-Media-Chef Klaus-Wilhelm Baumeister, erhielten weiterhin ein monatliches Gehalt vom Sender, "ohne dafür eine Leistung zu erbringen". Baumeister habe demnach 2018 gehen müssen, weil er eine Beziehung mit seiner Sekretärin hatte, die später zur Leiterin des Controllings aufstieg. RBB Media schrieb damals, Baumeister würde das Unternehmen "auf eigenen Wunsch leider" verlassen.

Das RBB-Rechercheteam bestätigt den Bericht von "BI" umgehend. Demnach läuft der Vertrag von Baumeister noch bis zum 31. August 2026 "und kostet den Sender mehr als 700.000 Euro". Die "lukrative Vorruhestandsregelung" haben Patricia Schlesinger und Susann Lange, damals Justiziarin des Senders und heute Juristische Direktorin, angeboten. Eigentlich hätte Baumeister dafür im RBB-Justiziariat tätig sein sollen. Bis heute existiere seine Planstelle und er stehe sogar im Urlaubsplan. Lange habe damals vom Weggang des Media-Chefs profitiert, da sie vorübergehend zweite Geschäftsführerin der Tochterfirma wurde und damit ein zusätzliches monatliches Gehalt von 2.000 Euro einstreichen konnte.

Weder Schlesinger, noch Lange, noch der Sender selbst wollen sich gegenüber dem eigenen Rechercheteam zu der Sache äußern. "Business Insider" nennt noch einen weiteren, ähnlichen Fall einer "unbequemen" Mitarbeiterin, die nach ihrem Abgang noch bis zu ihrer Rente in einigen Jahren Geld vom Sender bekommt, weil "eine höhere Abfindungs­zahlung auffällig gewesen wäre". (Foto: Carsten Koall / dpa / Picture Alliance)
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