Recht teuer: Die RBB-Krise um Ex-Intendantin Patricia Schlesinger kostet den Sender bisher mehr als 1,4 Mio Euro an Anwaltskosten für den Zeitraum von Juli bis Ende November, berichtet das RBB-Recherche-Team. 31 Rechtsberaterinnen von vier Kanzleien sind für den RBB im Einsatz – zusätzlich zu den eigenen Rechtsbeiständen von Schlesinger und vier weiteren Personen. Allein die Kanzlei Allein Lutz/Abel, die 20 Anwälte stellt, berechne dem RBB bisher 1 Mio Euro für ihre Dienste. Auch Abstimmungen untereinander stellen die Kanzleien teils minutiös in Rechnung – zu Stundensätzen von bis zu 500 Euro. Am Freitag will der RBB-Untersuchungsausschuss im Brandenburger Landtag den Fall thematisieren.
In der Kritik steht auch, dass Anwälte Leistungen für die Generalstaatsanwaltschaft erbringen – sie aber dem RBB in Rechnung stellen, etwa "Abstimmung und Durchsicht" von Unterlagen zur Übergabe an Staatsanwaltschaft oder Telefonkonferenzen und Treffen mit Ermittlern. Rechtswissenschaftler Uwe Hellmann von der Uni Potsdam fürchtet, dass die Ermittler nur vorgefilterte Unterlagen erhalten und somit "eben kein vollständiges Bild". Der Prodekan und Leiter der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität, Martin Heger, sieht die Gefahr, "dass durch die Vorauswahl des Materials durch die Anwälte eine gewisse Schlagseite entsteht".
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