RBB-Verwaltungs­rats­chefin Dorette König räumt strukturelle Fehler ein.


Land­tags-Talk: RBB-Verwaltungs­rats­chefin Dorette König (rechts im Bild) räumt bei einer Sonder­sitzung im Haupt­ausschuss des branden­burgischen Land­tags Fehler ein. Im Verwaltungs­rat sei die Arbeit in Ressorts aufgeteilt worden, was Einzelnen "sehr viel Freiheit" gewährt habe. Ihr Vorgänger Wolf-Dieter Wolf habe auf Basis dieser Regelung allein den Dienst­vertrag von Patricia Schlesinger ausgehandelt und dabei oft "unzureichend" Bericht erstattet. Das Ressort-Prinzip habe gegolten, um den Zeit­aufwand der ehren­amtlichen Arbeit zu verringern.

Häufig seien Entscheidungen auf Basis mündlicher Vorträge der zuständigen Mitglieder des Verwaltungs­rates gefallen, so König. Bei vielen der nun kritisierten Entscheidungen, sei dies Wolf gewesen. Er war auch Bericht­erstatter für das neue Digitale Medien­haus des RBB. Dessen kolportierte Kosten­steigerung von 125 Mio Euro auf 185 Mio Euro sei im Verwaltungs­rat noch nicht besprochen worden, so König, und wäre ihrer Auffassung nach auch nicht durch­gewunken worden.

Der amtierende Intendant Hagen Brandstäter (links im Bild) erklärt vor dem Ausschuss zudem, dass es im Sender "kein Bonus-System gibt", sondern außer­tarifliche Verträge für Geschäfts-, Haupt­abteilungs- und Abteilungs­leitung, von denen 27 variabel vergütet würden. Ex-Intendantin Schlesinger habe sich viele Ausgaben nicht genehmigen lassen müssen, weil es "kein Vier-Augen-Prinzip für die Intendantin" im RBB gegeben habe. Für sich hat er dies nun geändert, ein Mitglied der Geschäfts­leitung muss seine Dokumente gegen­zeichnen.

Die Vorsitzende des Rundfunkrats Friederike von Kirchbach verweist darauf, dass die aktuellen Aufgaben die Kapazitäten der ehren­amtlich tätigen Mitglieder des Rates sprengen: "Wir sind Laien und das sollen wir auch sein." Dem Verwaltungs­rat habe man das Vertrauen ausgesprochen. (Foto: Jens Kalaene / dpa / Picture Alliance)
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