Reichelt-Verfahren: Ulrike Simon nennt Details, Mathias Döpfner warnt vor Vorverurteilung.


Laufende Untersuchung: Ulrike Simon nennt bei Horizont Online weitere Details zum Compliance-Verfahren gegen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt. Dem Vernehmen nach gehe es um den Vorwurf des Drogenmissbrauchs, den Reichelt bestreitet, und "um eine Reihe intimer, aber einvernehmlicher Beziehungen" zu Mitarbeiterinnen. Die Frauen werfen Reichelt offenbar vor, sie nach Beendigung der Beziehungen unfair behandelt oder gar gemobbt zu haben. Simon hört, dass die Vorwürfe zum Teil von ehemaligen "Bild"-Leuten kommen – Männern wie Frauen – es sei nicht auszuschließen, dass Eifersucht eine Rolle spiele. Zudem dokumentieren Horizont.net und DWDL.de eine Stellungnahme von Springer-Chef Mathias Döpfner und News-Media-Vorstand Jan Bayer aus dem Intranet im Wortlaut.

Reichelt widerspricht den Vorwürfen, u.a. in der Redaktionskonferenz am Dienstagmorgen, aus der der "Spiegel" zitiert. Der Tag sei nicht der erste in seinem Leben, an dem er nicht wisse, wie er ausgehe. Daher glaube er, er besitze "die nötige Gelassenheit, da mit erhobenem Kopf durchzugehen. Alles, was ich in meinem Leben getan habe, habe ich immer für diesen Laden getan und für die Leute hier".

In der Erklärung schreiben Döpfner und Bayer, dass die Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist: "Es liegt bislang kein Ergebnis vor, weder in die eine noch in die andere Richtung." Zwar solle "jeder ohne Angst" auf Missstände und Fehlverhalten hinweisen können, "wir werden aber keine Form der Vorverurteilung zulassen". Ulrike Simon rechnet damit, dass Ergebnisse der Untersuchung "bereits im Laufe dieser Woche" vorliegen könnten.
horizont.net (Paid), dwdl.de, spiegel.de, turi2.de (Background)

Aus dem turi2.tv-Archiv: Aus Fakten Emotionen machen: Julian Reichelt im Bühnen-Talk mit Ulrike Simon. (02/2020)


Mitarbeit: Markus Trantow