Renner: ARD-Mitarbeiter werfen Kai Gniffke Zweckentfremdung von Gebührengeldern vor.


Sendestörung: Redakteure von ARD-aktuell richten sich mit einem Brandbrief an die ARD-Intendanten und werfen "Tagesschau"-Chefredakteur Kai Gniffke die Zweckentfremdung von Gebührengeldern vor, berichtet Kai-Hinrich Renner. Gniffke habe Anfang des Jahres die Nachtschicht in der Redaktion von ARD-aktuell abgeschafft, wo "Tagesschau", "Tagesthemen" und "Nachtmagazin" produziert werden. Ab 2.30 Uhr arbeite seither ausschließlich ein Online-Redakteur. In Nächten mit hohem Nachrichtenaufkommen solle deshalb auf Anordnung Gniffkes die 4.40-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" ausfallen. Ist dies der Fall, sollen als offizielle Version "'redaktionelle Gründe' vorgeschoben werden.

Gleichzeitig würden bei Tagesschau24 "redaktionelle Kapazitäten … heruntergefahren". Die so eingesparten Gelder seien laut dem Brandbrief nötig, "um Löcher im Dienstplan zu stopfen". Redakteure, die nicht am Brandbrief beteiligt waren, bestätigen die Vorwürfe gegenüber Renner. Es seien vor allem Mittel zugunsten von Tagesschau.de umgeschichtet worden.

Die Verfasser des Briefs wollen anonym bleiben. Sie werfen Gniffke vor, "ein Klima der Angst geschaffen" zu habe. Der Brandbrief ist auf den 13. März datiert – drei Tage zuvor wurde bekanntgegeben, dass Gniffke zur SWR-Intendantenwahl antreten wird.
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