Nachrichten-müde: Deutsche Internetnutzer verlieren langfristig betrachtet das Interesse an aktuellen Nachrichten, sagt der Digital News Report des Reuters Institute. 57 % der Befragten geben an, sie sind "sehr oder überaus an Nachrichten interessiert", das sind 10 % weniger als 2021. Der Anteil der Befragten, die mindestens einmal in der Woche Nachrichten konsumieren, liegt unverändert bei 92 %. Die Befragung verzeichnet außerdem einen Anstieg von Menschen, die ihren Nachrichtenkonsum einschränken. Gründe dafür sind u.a., dass die Nachrichten schlechte Laune machen und erschöpfen sowie der Überdruss an Corona bezogenen Themen. Junge Menschen würden zudem den Nutzen und die persönliche Relevanz der Nachrichten anzweifeln und fürchten Streitigkeiten als Folge des Nachrichtenkonsums.
Der Report sagt außerdem, Menschen informieren sich eher über digitale Kanäle als über das Fernsehen. Vor allem junge Menschen konsumieren Nachrichten über soziale Netzwerke, vorrangig über die Kanäle der klassische Nachrichtenangebote. Auch sagen mehr Menschen, sie sind bereit, für Nachrichtendienste zu zahlen. 14 % der Befragten konsumieren bereits gebührenpflichtige Nachrichten, das sind 5 % mehr als im Vorjahr.
leibniz-hbi.de, meedia.de