Richard David Precht rudert in der Impfdebatte zurück.


Kritik der Unvernunft: Der Philosoph Richard David Precht bereut im Interview mit der "Zeit" seine Aussage, dass er Kinder nicht impfen lassen würden. Er habe "zu laxe Formulierungen benutzt" und werde künftig vorsichtiger sein. Allerdings sei sein Podcast auch "nicht die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten". Es sei "bizarr", dass Medien ihn nun mit Querdenkern vergleichen. Er habe lediglich dafür werben wollen, behutsam zu sein u.a., weil die Ständige Impfkommission die Corona-Impfung für Kinder unter zwölf Jahren noch nicht freigegeben habe. Ihn störe an der Impfdebatte, "dass wir so tun, als gäbe es nur Schwarz und Weiß".

Neben der "quasimilitanten Impfgegnerszene", gäbe es auch "Impfbefürworter, die jeden, der die Sache auch nur einen Millimeter anders sieht, sofort zu verdammen versuchen". "Maßlos überzogene Reaktionen" auf seine Aussage würden nur der Querdenker-Szene in die Hände spielen. "Denn sie nähren den unberechtigten Verdacht, man dürfe bestimmte Dinge nicht sagen." Zur Debatte um eine Impfpflicht sagt Precht es sei nicht Sache des Staates, "jedermanns Krankheitsrisiko auszuschließen oder gar zu verunmöglichen".
zeit.de (Paid), br.de