RTL Group und Ströer melden deutlich gesunkene Werbeumsätze.


Zahltag: Die Corona-Krise trifft die Medien-Branche mit voller Wucht - wie hart, zeigen die heute veröffentlichten Quartalszahlen des Außenwerber Ströer und der Bertelsmann-Tochter RTL Group. Ströer rechnet für das 2. Quartal einen Verlust von rund 43 Mio Euro vor – 2019 lag der Gewinn noch bei fast 31 Mio Euro. Durch Corona schrumpft der Umsatz im 2. Quartal vor allem wegen des eingebrochenen Out-of-Home-Werbemarktes gegenüber 2019 um ein Drittel auf 264 Mio Euro. Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sinkt: um 56 % auf 61,8 Mio Euro. "Content-basierte Geschäftsfelder" wie T-Online und Statista haben das Unternehmen vor Schlimmerem bewahrt, schreibt Ströer. Laut Statista haben sich die Werbeausgaben in Deutschland 2020 nur bei Suchmaschinen- und Social-Media-Werbung im Vergleich zu 2019 verbessert, insbesondere Print, TV- und Video- sowie Audio-Werbung rutschten demnach stark ins Minus.

Wie schwer Corona die Werbeindustrie getroffen hat, zeigen auch die Zahlen der RTL Group. Sie büßt im 2. Quartal rund 28 % Umsatz ein und erlöst nur noch knapp 1,2 Mrd Euro. Die Werbe-Umsätze der TV-Sender, sonst Cashcow des Konzerns, gehen in der Corona-Krise um rund 40 % zurück. Das bereinigte Ergebnis sinkt im 1. Halbjahr um 52 % auf 258 Mio Euro. Immerhin befinden sich die Streaming-Dienste TVNow und Videoland im Aufwind: Die Zahl zahlender Abonnent*innen steigt verglichen mit dem Vorjahr um gut 45 % auf 1,77 Mio.
wuv.de (Ströer), ir.stroeer.com (Ströer-Zahlen), dwdl.de (RTL Group), rtlgroup.com (RTL-Zahlen), statista.com (Infografik Werbeausgaben)