Freier Schleudersitz: Der Rundfunkrat des RBB macht in einer Sondersitzung den Weg für eine Interims-Intendanz frei, wie sie der Verwaltungsrat vorgeschlagen hat. Die Wahl solle "schnellstmöglich" stattfinden, ab sofort könne die Suche nach Kandidatinnen beginnen. Zur Findungskommission sollen der amtierende Rundfunkratschef Dieter Pienkny, Verwaltungsratschefin Dorette König, Personalratschefin Sabine Jauer und die Sprecherin der Freien-Vertretung Dagmar Bednarek gehören. Pienkny zeigt sich jedoch realistisch: "Die Kandidatinnen und Kandidaten werden nicht Schlange stehen für diesen Posten." Im Rundfunkrat sei der Job als "Schleudersitz" und "Himmelfahrtskommando" beschrieben worden.
Gesucht werde nun eine Person, die staatsfern und integer ist. Politikerinnen und bisherige RBB-Führungskräfte kämen dagegen nicht infrage, sagt Pienkny. Im Rundfunkstaatsvertrag ist eine Interimslösung nicht geregelt. Nach Einschätzung der Brandenburger Staatskanzlei, könnten Kandidatinnen jedoch ohne Ausschreibung gesucht werden. Allerdings dürfe die Amtszeit dieses Interims-Intendanten nur bis zur ordentlichen Wahl eines neuen Intendanten dauern. Das Verfahren dürfe nicht länger als ein Jahr dauern.
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