SAP-Chef Christian Klein bietet der Ampel-Koalition Digital-Nachhilfe an.


Mehr Digitales wagen: SAP-Chef Christian Klein äußert sich im Gespräch mit dem "Handelsblatt" enttäuscht darüber, dass die neue Bundesregierung kein Digital-Ministerium einrichtet. "Vielen ist immer noch nicht klar, wie groß der Wandel sein wird, der uns bevorsteht", sagt er im Gespräch mit Chefredakteur Sebastian Matthes und Tech-Experte Christof Kerkmann. Das gelte für Geschäftsmodelle genauso wie für die Verwaltung. Er kritisiert, dass in der Pandemie jedes Bundesland eine eigene Lernplattform eingerichtet habe, was "in den meisten Fällen" schief gelaufen sei. "In Ländern wie den USA digitalisieren wir für die Ministerien bereits die unterschiedlichsten Services. Das würden wir gerne auch hier angehen", bietet Klein an.

Dennoch erkennt der Manager an, dass sich die Digitalisierung "wie ein roter Faden" durch den Koalitionsvertrag zieht. Er lobt den Digital-Check für Gesetze und die Pläne zur Einführung eines zusätzlichen Digitalbudgets und die Bündelung der Kompetenzen in einem Ministerium.

Klein nimmt auch Stellung zu Berichten von "Spiegel" und ARD, die in der Konzern-Geschichte Datenklau und Urheberrechts-Verletzungen sehen. Im Fall eines Datenbank-Herstellers seien die Klagen "zu einem Großteil abgewiesen" worden. Aus Compliance-Verstößen habe der Konzern Konsequenten gezogen, etwa bei Bonusplänen. Klein wolle in dem Bereich "Vorreiter" sein.
handelsblatt.com (Paid)