Schweizer Tamedia baut um: 90 Stellen in Redaktionen und 200 in Druckereien sollen wegfallen.


Schweizer Sparrunde: CEO Jessica Peppel-Schulz baut den Schweizer Verlag Tamedia um – Grund sei der Druck auf das traditionelle Medien­geschäft. Das ver­kündet Tamedia-Mutter TX Group im Rahmen einer Ad hoc-Mit­teilung zum Halb­jahres­ergebnis. Ziel sei es, mit "einer ganz­heit­lichen Neu­auf­stellung" die "Komplexität" zu reduzieren. Dem­nach konzentriert sich der Medien­arm digital auf "vier große Marken": den "Tages-Anzeiger", die "BZ Berner Zeitung", die "Basler Zeitung" und "24 heures". Tamedia gibt noch zahlreiche andere Medien-Marken heraus, die weit­gehend weiter so wie bisher erscheinen sollen. Die "12 App" und der "Verkehrs­monitor" werden einge­stellt. In den Redaktionen sollen 90 Stellen weg­fallen – wo genau, werde in den in der Schweiz üblichen Konsultationen ausge­handelt. Zudem soll die Druckerei in Bussigny im März 2025, die Druckerei in Zürich Ende 2026 schließen. Hier fallen insgesamt 200 Jobs weg. Erhalten bleibt der Druck-Standort Bern.

Peppel-Schulz organisiert auch die Werbe­ver­marktung um: Ab Anfang 2025 läuft diese inhouse als Tamedia Advertising. Die Teams der Konzern­schwester Gold­bach werden dazu bei Tamedia integriert. Davon ver­spricht sich der Konzern "mehr Nähe zu den Marken" und ein Wachstum an Werbe­ein­nahmen.

Tamedia-Mutter TX Group meldet für die ver­gangenen sechs Monate einen "stabilen" Umsatz von 461 Mio Schweizer Franken – ein Zuwachs von 0,1 % im Vor­jahres-Ver­gleich. Als adjusted Ebit bleiben 56,5 Mio, 4,1 % mehr als 2023. Grund für die Stabilität ist laut Presse­mitteilung das "anorganische Wachstum von Goldbach Neo im Bereich der Außen­werbung", organisch sei der Konzern-Umsatz um 6,3 % gesunken.
tx.group

Foto: Imago / Manuel Geisser