Sicherheitsdienst hat Julian Assange im Londoner Exil abgehört, auch NDR-Journalisten sind betroffen.


Wiki-Spy: Wikileaks-Gründer Julian Assange und zahlreiche seiner Vertrauenspersonen sind in der ecuadorianischen Botschaft in London offenbar systematisch überwacht worden, berichten NDR und WDR. Von der Überwachung betroffen waren u.a. seine Ärzte und Anwälte, aber auch Journalisten, die Assange in seinem Exil besucht haben, darunter drei NDR-Mitarbeiter. Der Sender hat Strafanzeige gegen die spanische Sicherheitsfirma UC Global gestellt, die die Botschaft bis 2018 bewacht hat. Es geht um Verstöße gegen datenschutz- und persönlichkeitsrechtliche Bestimmungen. Videoaufnahmen zeigen u.a., dass der Sicherheitsdienst Pässe kopiert und Besuchsvermerke angefertigt hat.

Sicherheitsbedienstete von UC Global sollen auch Seriennummern von Mobiltelefonen erfasst, elektronische Geräte zerlegt und versteckte Mikrofone im Botschaftsgebäude angebracht haben. Frühere Mitarbeiter sagen, die Firma hätte das Material Auftraggebern in den USA zur Verfügung gestellt, womöglich einem Nachrichtendienst. UC Global sagt, es habe immer nur im Auftrag der Regierung von Ecuador gehandelt. Die USA und Ecuador, das US-Justizministerium, FBI und CIA wollen sich zu dem Vorgang nicht äußern.
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