Sparkassen knüpfen künftiges Documenta-Sponsoring an Bedingungen.


Wenn's um Kunst geht, Sparkasse: Die Sparkassen wollen ihr Sponsoring der Kunst­ausstellung Documenta nach dem Antisemitismus-Skandal nur unter Bedingungen fortsetzen. Dabei gehe es "über aktuelle Personal­entscheidungen hinaus" um "kraftvolle Veränderungen", teilt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) auf "Handelsblatt"-Anfrage mit. Das sei eine "notwenige Voraussetzung für jegliche Förderungen in der Zukunft". Was genau die Finanz­gruppe fordert, erklärt er nicht. Der oberste Lobby­verband der Sparkassen begründet die Reform-Forderung damit, dass der Skandal auch den Förderern der Documenta "erheblich geschadet" habe. Antisemitische Darstellungen seien "inakzeptabel" – dass diese gezeigt werden können, werfe "grundlegende Fragen in der Wahrnehmung der Aufgaben durch die Verantwortlichen" und im Umgang "mit den aufgetretenen Problemen" auf.

Die Kasseler Sparkasse gehört seit 1955 zu den Sponsoren der Ausstellung. Mittlerweile ist die Sparkassen-Finanzgruppe einer der Hauptpartner der Documenta – die Förderungen belaufen sich laut DSGV im sechs­stelligen Bereich. Auslöser des Skandals war ein Banner des Kollektivs Taring Padi, auf dem antisemitische Motive zu sehen waren. Die Generaldirektorin der Documenta, Sabine Schormann hatte als Reaktion auf die Vorwürfe in der vergangenen Woche ihr Amt niedergelegt.
nachrichten.handelsblatt.com, zeit.de (Paid), turi2.de (Background)