“Spiegel” deckt die Verbindungen des deutschen Fußballs mit Glücksspiel-Anbietern auf.

Von wegen harmlos: Der deutsche Fußball steckt in einer "unheilvollen Allianz" mit der Glücksspiel-Industrie, berichtet der "Spiegel". Die Vereine und Verbände hätten lukrative Sponsoring-Deals mit den Wettfirmen, die sich mit Werbe-Stars wie Oliver Kahn, Lukas Podolski oder Bastian Schweinsteiger ein positives Image verschafft haben. Ab Juli untersagt ein neuer Staatsvertrag, der Online-Glücksspiel in ganz Deutschland erlaubt, die Werbung mit Vereins-Aktiven. Während andere Länder Wettunternehmen verbieten, Sponsoren-Verträge mit Fußballklubs zu schließen, setze Deutschland auf Liberalisierung. Dabei verdiene die Glücksspiel-Industrie vor allem an Spielsüchtigen, so der "Spiegel".

Gerade sportbegeisterte, aktive junge Männer seien besonders gefährdet, spielsüchtig zu werden. Viele von ihnen unterlägen dem "Irrglauben", mit viel Wissen über Sport bessere Gewinnchancen zu haben. Doch dem DFB scheine "das Wohl seiner wettenden Kicker nicht sonderlich am Herzen zu liegen", urteilt Michael Fröhlingsdorf. Der Fußball-Bund bleibe bis heute ein versprochenes Engagement für Suchtprävention schuldig. Der neue Staatsvertrag bringe zudem erhebliche Probleme mit sich: Eine eigentlich vorgesehene Behörde zur Überwachung der Neuregelung existiere schlichtweg noch nicht. Zudem fehle eine konkrete Werberichtlinie.
spiegel.de (Paid)