“Spiegel”: DFB soll korrupte Bandenwerbung-Deals getätigt haben.

Klüngelei unter Kickern: Der DFB ist laut "Spiegel" in einen neuen Korruptionsskandal verstrickt. Laut einem vorläufigen Ermittlungsbericht, den der Verband selbst in Auftrag gegeben hat, hat der DFB 2013 der Schweizer Firma Infront Sports den Zuschlag für die Organisation von Bandenwerbung gegeben - obwohl ein Konkurrent 18 Mio Euro mehr bot. Infront hatte bis 2018 den Auftrag, Bandenwerbung für die Spiele der Nationalelf zu beschaffen und ist bis heute für die Bandenwerbung bei DFB-Pokalspielen zuständig. Besonders eingesetzt für den Infront-Deal hat sich die damalige DFB-Führung um Präsident Wolfgang Niersbach.

Im selben Monat, in dem Infront den Zuschlag bekam, trat der Sohn des ehemaligen Generalsekretärs Helmut Sandrock eine Stelle in der Firma an. 2015, als der Bandenwerbungs-Auftrag für die Pokalspiele an Infront ging, segelte Wolfgang Niersbach mit Günter Netzer auf einer Luxusjacht durchs Mittelmeer. Netzer war damals Executive Director bei Infront. Zudem hätten weitere DFB-Mitarbeiter*innen wertvolle Präsente von Infront erhalten, darunter teure Uhren und ein Rennrad.
"Spiegel" 26/2020 S. 84-87 (Paid)