“Spiegel”: Eine E-Mail bringt den “Zeit”-Herausgeber Josef Joffe in Bedrängnis.


Warburg-Affäre: Der "Spiegel" zitiert aus einer bisher unbekannten Mail von "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe an dessen Freund und Bank-Miteigentümer Max Warburg. Diese soll pikanterweise am 17. November 2016, dem Veröffentlichungstag der "Zeit"-Recherche über die Verwicklung der Hamburger Privatbank in die Cum-Ex-Geschäfte, rausgegangen sein. "Natürlich bricht es mir das Herz; das ist schließlich auch meine Bank", soll Joffe geschrieben haben. Immerhin habe die "Zeit" den Artikel geschoben, "um zu recherchieren und nachzufragen". Er wisse nicht, was er "noch hätte tun können". Er selber "hätte die Sache entweder richtig festgemacht oder sie fallen gelassen". Joffe teilt mir, er archiviere keine sechs Jahre alten Mails und könne zu den Textpassagen keine Stellung nehmen. Er habe aber zu keinem Zeitpunkt berufliche und private Belange verquickt.

Joffe hatte Warburg vor der Berichterstattung zum Cum-Ex-Skandal gewarnt, wie ein geleakter Brief bereits im Mai offenbarte. Danach war bekannt geworden, dass Joffe sein Mandat bei der "Zeit" bis zum Vertragsende im März 2023 ruhen lässt. Die "Zeit" versicherte, dass Joffe keinen Einfluss auf den Artikel genommen hat.
spiegel.de (€), turi2.de (Background)