“Spiegel”: Klatten, Quandt und Seeler waren an Briefkastenfirmen auf den Bahamas beteiligt.


Doppelpass in die Steueroase: Uwe Seeler und seine Frau Ilka waren mit weiteren Sportgrößen an einer Briefkastenfirma auf den Bahamas beteiligt, berichtet der "Spiegel". Auch die BMW-Hauptaktionäre Susanne Klatten und Stefan Quandt unterhielten von 1985 bis 2005 jeweils eine solche Firma in der Steueroase. Ein Sprecher der Familie Quandt erklärt, die Gründung gehe auf eine Initiative von Vater Herbert Quandt zurück, der aus Angst vor einer Eskalation des Kalten Kriegs einen "Notgroschen" in zweistelliger Mio-Höhe auf den Bahamas hinterlegt habe. Die Familie von Uwe Seeler, der nach einem Unfall gerade im Krankenhaus weilt, hat dem "Spiegel" keine Auskunft über die Hintergründe der Firma mitgeteilt, ebenso wenig wie die daran ebenfalls Beteiligten, der frühere Fußball-Nationalspieler Max Lorenz, und der Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf.

Für seinen Bericht bezieht sich der "Spiegel" auf rund eine Mio vertrauliche Dokumente aus dem Firmenregister der Bahamas, welche die Zeitschrift von der Aktivistengruppe Distributed Denial of Secrets zugespielt bekommen hat. An der Recherche waren auch das Netzwerk European Investigative Collaborations und die Henri-Nannen-Journalistenschule beteiligt.
spiegel.de (Paid)