Klima-Story: Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, konferierte kurz nach der Gründung der umstrittenen Klimastiftung MV per Video-Call mit der PR-Agentur Storymachine und Kai Diekmann, meldet der "Spiegel". Ziel sei demnach eine "positivere Wahrnehmung" der Stiftung auf Social Media gewesen. Laut Erwin Sellering, Vorstandsvorsitzender der Stiftung und bei dem Call neben Schwesig und dem damaligen MV-Energieminister dabei, habe die Landesregierung den Austausch "angeregt". "Spiegel"-Autor Jean-Pierre Ziegler bezeichnet diese "direkte Einmischung" als "heikel, da die Landesregierung stets die Eigenständigkeit der Stiftung betont hatte". Im Anschluss an die Konferenz habe sich der Vorstand gegen eine Zusammenarbeit entschieden, so Sellering. Ein Sprecher der Ministerpräsidentin bestreitet gegenüber dem "Spiegel" eine Einmischung in das "operative Geschäft". Die Klimastiftung MV half dabei, den Bau der Gas-Pipeline Nord Stream 2 trotz US-Sanktionen zu vollenden.
"Spiegel" 21/2023, S. 22 (€)
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