“Spiegel”: Ex-Intendantin Dagmar Reim “jagte” interne Hinweisgeber.


Die Zerstörung der ARD: Im "Spiegel" widerlegen Alexander Kühn und Anton Rainer die These, dass das Fehlverhalten von Patricia Schlesinger ein Einzelfall war. Dem Bericht zufolge wurden 2014 im Sender gegen den RBB-Juristen Michael Kühn von anonymer Seite Vorwürfe laut, er verprasse Geld, etwa für Abendessen und Taxifahrten. Spesen-Abrechnungen über 9.000 Euro innerhalb eines Jahres wurden offenbar nur unzureichend geprüft. Schlesinger-Vorgängerin und Ex-Intendantin Dagmar Reim habe damals versuchen wollen, die anonyme Hinweisgeberin im eigenen Haus mit unlauteren Methoden ausfindig zu machen, u.a. mit einem Vergleich von Handschriften. Dagegen habe sich jedoch die Revision gesperrt. Reim habe das auf Anfrage des "Spiegels" nicht kommentieren wollen.

Auch sonst lassen die beiden "Spiegel"-Journalisten kein gutes Haar an der ARD. Die Arbeitsgrundlage im föderalistisch organisierten Senderverbund laute "Auge um Auge. Zahn um Zahn". Einig seien sich die Anstalten nur darin, "dass jede sich selbst die nächste ist". Insgesamt sei die "Kleinstaaterei, neben der Bürokratie, das größte Manko der ARD". Gäbe es eine Serie über die Arbeitsgemeinschaft, so die Autoren, hieße sie "In aller Feindschaft".
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