Größte Übernahme der Konzerngeschichte: Springer kauft US-Newsseite Politico.


Politisches Investment: Springer übernimmt die US-Newsseite Politico, eines der wichtigsten Medien im politischen Washington. Zum Deal von Springer mit Gründer und Publisher Robert Allbritton gehören auch die Tech-News-Tochter Protocol sowie der 50%-Anteil von Politico am gemeinsamen Joint-Venture Politico Europe. Bereits vergangene Woche hatte das "Wall Street Journal" über Verkaufsgespräche berichtet. Zum Übernahme-Preis sagen beide Seiten offiziell nichts. Springer-Boss Mathias Döpfner spricht im Interview mit dem "Handelsblatt" jedoch von der "größten Akquisition, die Springer in seiner Geschichte gemacht hat" – bisher war die größte Übernahme das französische Immobilien-Portal SeLoger mit einem kolportierten Preis von 630 Mio Euro. "WSJ"-Reporter Ben Mullin hört gar, Springer habe für Politico "mehr als 1 Mrd Dollar" gezahlt. Springer finanziert die Übernahme laut Döpfner "aus eigenen Mitteln".

Mit Politico im Boot kommt Springer seiner Vision näher, zum Global Player unter den Medienkonzernen aufzusteigen. "Die USA sind künftig der größte Wachstumsmotor für das publizistische Geschäft Axel Springers", sagt Döpfner im "Handelsblatt" und schwärmt: "Politico ist hochprofitabel, mit einer Marge von 30 %." Springer ist in den USA bereits mit den Medienmarken Insider und Business Insider sowie Morning Brew aktiv. Eine Zusammenlegung der Marken sei nicht geplant. Auch die Redaktionen von Politico in Washington in Brüssel sollen weiterhin unabhängig voneinander arbeiten.
axelspringer.com, handelsblatt.com (Paid), twitter.com/BenMullin