Springer schließt Deal mit KKR, Investor bietet 12 % Aufschlag.


Der Deal steht: Der Investor KKR startet die Übernahme der börsengelisteten Springer-Aktien. KKRs Fonds-Vehikel Traviata bietet Springer-Aktionären 63 Euro pro Aktie. Zum Börsenschluss am Dienstag waren die Papiere je 56 Euro wert, ein Aufschlag von 12 %. Springers Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen den "strategischen und finanziellen" Partner. Springer hatte die Gespräche mit KKR Ende Mai bestätigt. Der Medienkonzern erhofft sich davon frisches Geld für das "langfristige Wachstum und die Investitionsstrategie". Springer "möchte ein weltweit führender Anbieter von digitalem Journalismus und digitalen Rubrikenangeboten werden" - und muss Beobachtern zufolge vor allem die digitalen Rubrikenangebote gegen die Konkurrenz der Tech-Plattformen positionieren, etwa durch weitere Zukäufe.

Die Beteiligungsgesellschaften von Verlagserbin Friede Springer und Verlagsboss Mathias Döpfner behalten ihre Anteile. Friede Springer (42,6 %) und Mathias Döpfner (2,8 %) besitzen zusammen nur 45,4 %. Deshalb regelt der Deal mit KKR, dass "keine Entscheidungen auf Gesellschafterebene ohne die Zustimmung von Friede Springer getroffen werden können".

Kritiker sehen Risiken für das Geschäft mit gedruckten Zeitungen, Digital-Versteher Sven Schmidt sieht Vorteile vor allem für Döpfner, etwa durch höhere Boni. Er fände einen Spinoff des Rubrikengeschäfts zielführender.
presseportal.de, turi2.de (Zeitungen), turi2.de (Sven Schmidt)