Springer verzichtet bei “Bild” und “Welt” vorerst auf Einstellungen und Gehalts­erhöhungen.


Sparflamme: Springer hat sich einer starken Kostendisziplin verschrieben und will bei seinen Marken "Bild" und "Welt" vorerst auf Neueinstellungen und Gehalts­erhöhungen verzichten, berichtet Meedia. Das gehe aus einem Schreiben der Geschäfts­führung des Bereichs News Media National um "Bild"-Chef­redakteur Johannes Boie und "Welt"-Chef Ulf Poschardt hervor. Die Einsparungen betreffen demnach "alle", von Fest­angestellten über Werk­studenten bis hin zu Praktikantinnen. Die Verlängerung befristeter Verträge sei weiterhin möglich, zunächst aber auch sechs Monate begrenzt. Eine Ausnahme vom Einstellungs-Stopp stellt der Sender Welt TV dar, der ab 2023 Inhalte für den Privat-Sender Servus TV Deutschland produziert.

Grund für die Einsparungen seien "konjunkturelle Schwierigkeiten, ausgelöst unter anderem durch Krieg und Inflation", die auch die "wirtschaftlichen Ergebnisse unter Druck" gebracht hätten. Hinzu kommen steigende Papierpreise, geringere Anzeigen-Umsätze sowie das "allgemein veränderte Konsumverhalten". Ein Stellen­abbau ist nicht geplant, sagt ein Springer-Sprecher gegenüber Meedia.

In einer Rede zum Geburtstag von Verlegerin Friede Springer Mitte August hatte Springer-Chef Mathias Döpfner noch von "fast einer dreiviertel Milliarde Gewinn im vergangenen Jahr" für den Verlag gesprochen. Für 2022 rechne er mit "rund einer Milliarde mehr Umsatz als in 2020" – das wären laut "Handelsblatt" etwa 4 Mrd Euro. Das ist einem Zwei-Jahres­zeitraum das "größte Wachstum in der Geschichte des Unternehmens", sagte Döpfner.
meedia.de, turi2.de