Stephan Mayer und Burda verklagen sich gegenseitig.

Klage-Duell: CSU-Politiker Stephan Mayer will nach seinem Rücktritt als Generalsekretär offenbar gerichtlich gegen Burda vorgehen. Zur dpa sagt er, er wolle Schmerzensgeldanspruch gegen den Verlag wegen "schwerwiegender Persönlichkeits­verletzung durch die Berichterstattung" geltend machen. Er bezieht sich auf einen Artikel von "Bunte"-Reporter Manfred Otzelberger, der über seine Familienverhältnisse berichtet. Nach der Veröffentlichung hatte bereits ein Telefonat zwischen Mayer und Otzelberger stattgefunden, in der Mayer Schadenersatz gefordert und den Journalisten massiv bedroht haben soll. Der Burda-Verlag sieht darin einen Erpressungsversuch und hat seinerseits juristische Schritte eingeleitet.

Mayer bestreitet die konkreten Vorwürfe "mit Nichtwissen". Für den Fall, dass sie zuträfen, erachte er die Wortwahl "rückwirkend als unangemessen". Nach seiner Darstellung habe ein "emotionales Streitgesprach" stattgefunden, zum Beispiel habe Otzelberger ihn als "verrückt" bezeichnet. Dessen Anwalt teilt der dpa mit, dass sich die Formulierung nicht auf Mayer als Person, sondern auf dessen Forderung nach 200.000 Euro Sofortzahlung bezogen hatte. Er weist die Schmerzensgeldforderung zurück, die Berichterstattung sei rechtmäßig und journalistisch sauber gewesen.

CSU-Chef Markus Söder bedauert Mayers Rücktritt als "menschliche Tragödie" und wünscht ihm "gute Besserung". Zu Mayers Gespräch oder Gesprächen mit dem "Bunte"-Journalisten sagt er, es seien "wohl Worte gefallen, die in keinster Weise zu akzeptieren sind". Sollten die Vorwürfe zutreffen, sei dies "völlig unangemessen" und "ein indiskutabler Stil". (Foto: Sven Simon / Picture Alliance)
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