STRG_F legt Abschlussbericht interner Aufarbeitung von Fehlern vor.


Ende der Funkstille: Das Funk-Reportage-Format STRG_F meldet sich nach fünf Monaten Pause zurück und räumt Fehler bei Recherchen sowie dem Umgang mit Kritik ein. Für den 2. Juni kündigt STRG_F ein neues Video an. YouTuber Rezo hatte STRG_F vorgeworfen, unsauber zu arbeiten. Ein Statement-Video zu Rezos Kritik goss nur weiteres Öl ins Feuer. Nun legt Funk den Abschlussbericht der internen Aufarbeitung vor. "Wir haben Fehler gemacht und unser Umgang damit war schlecht", schreibt die STRG_F-Leitung in einer Stellungnahme dazu. Ursache für viele Fehler sei "eine mangelnde Fehlerkultur und eine reflex­hafte Verteidigungs­haltung", heißt es im Bericht. Die Redaktion hätte "innehalten müssen, um die Fehler zu klären, die eigene Haltung zu reflektieren und angemessen dazu zu kommunizieren". Hinzu käme redaktionelle Überlastung: "Mit vergleichs­weise wenig personellen Ressourcen" hätte STRG_F wöchentlich neue Videos veröffentlicht. Als Reaktion schraubt die Redaktion ihren Output von bisher 43 auf 30 Videos im Jahr runter.

Zudem soll ein Faktencheck durch Journalisten erfolgen, die nicht an der Recherche beteiligt waren. Quellen und Recherchewege sollen dokumentiert und öffentlich gemacht werden. Presseanfragen will STRG_F künftig mit größerem Vorlauf stellen und sich mehr Zeit für Kritik nehmen. Medien­journalist Stefan Niggemeier kritisiert bei "Übermedien", dass die Aufarbeitung größtenteils intern erfolgt ist. Der Bericht "wirkt zwar schonungslos, ist aber offenkundig das Ergebnis einer auf Konsens orientierten Abstimmung unter vielen Parteien, die bis auf drei 'Reviewer' fast alle selbst Teil des Problems waren". Was konkret zu Fehl­entscheidungen geführt hat, bliebe ungenannt, ebenso, wer die Verantwortung dafür trug. Auch seitens des NDR-Personalrats gibt es Kritik an der Art der Aufarbeitung.
funk.net, businessinsider.de, dwdl.de, uebermedien.de (€), turi2.de (Background)