Studie: Die meisten Fake-News gibt es über Annalena Baerbock.

Gift gegen Grün: 71 % der Falschmeldungen über die Kanzlerkandidatinnen entfallen auf Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock, sagt eine Studie der NGO Avaaz. Mit großem Abstand folgt Unions-Spitzenmann Armin Laschet mit 29 %. SPD-Kandidat Olaf Scholz kommt sogar ungeschoren davon, ihn treffe kein Desinformationsnarrativ. Grundlage für die Untersuchung sind Daten der Faktencheck-Redaktionen von dpa, AFP und des Recherche-Netzwerks Correctiv. Von Januar bis Ende August seien insgesamt 25 % aller rund 800 untersuchten Fake-News auf Baerbock entfallen – so viel wie auf keine andere Politikerin. Zum Vergleich: Angela Merkel liegt mit 13 % auf Platz zwei, darauf folgt Armin Laschet mit 10 %.

Laut Avaaz sei bei Facebook u.a. das Gerücht umgegangen, Baerbock wolle Haustiere verbieten lassen – diese Falschmeldung hätten dann sogar seriöse Tageszeitungen übernommen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Fernsehen und traditionelle Medien "zu einem großen Teil zur Verbreitung der Falschnachrichten" beitragen. Kritik äußern die Expertinnen von Avaaz auch an Facebook, mehr als 50 % der falschen Posts über Baerbock seien ohne Warnhinweise online abrufbar. Auch die Rolle von RT DE sieht die Studie kritisch: Demnach soll der russische Propaganda-Sender im ersten Halbjahr 2021 mehr Interaktionen auf Facebook erzeugt haben als klassische Medien, meistens soll es in den Beiträgen um Impf-Themen gegangen sein.
welt.de, tagesschau.de, zeit.de, secure.avaaz.org (Studie)