“Süddeutsche” erhebt Antisemitismusvorwürfe gegen Hubert Aiwanger – der Politiker widerspricht.

Jugend­sünde? Die "Süd­deutsche Zeitung" wirft dem bayerischen Vize-Minister­präsidenten und Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, vor, als 17-Jähriger ein anti­semitisches Flug­blatt ver­fasst und an seiner Schule ver­breitet zu haben. Die Zeitung beruft sich auf Aus­sagen ehe­maliger Lehrer, die ihn als überführt an­ge­sehen hätten, auch weil Flug­blätter in Aiwangers Schul­tasche gefunden worden seien. Andere, anonyme Quellen sagen, der heute 52-Jährige habe als Schüler offen rechts­extreme An­sichten ver­treten.

Aiwanger lässt die Vorwürfe über einen Sprecher ent­schieden zurück­weisen und nennt sie eine "Schmutz­kampagne". Für den Fall der Ver­öffent­lichung droht der Politiker der "SZ" mit juristischen Konsequenzen und Schaden­ersatz­forderungen. Die Zeitung ver­öffentlicht die Vorwürfe prominent auf ihrer "Seite 3" unter dem Titel "Das Auschwitz-Pamphlet" und zeigt auch das Flugblatt von 1987/88.
 Am 8. Oktober wird in Bayern ein neuer Land­tag gewählt, Aiwanger ist Spitzen­kandidat seiner Partei.
sueddeutsche.de (€), t-online.de, faz.net

Update: 27.8.2023: Inzwischen hat Aiwangers älterer Bruder Helmut Aiwanger sich dazu bekannt, das Flugblatt verfasst zu haben. Von dessen Inhalte distanziere er sich heute.
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