Teure Tests: Der deutsche Staat und die Krankenkassen haben zu Beginn der Corona-Pandemie mit 59 Euro einen zu hohen Stückpreis für PCR-Tests akzeptiert, berichten die "Süddeutsche Zeitung", WDR und NDR. Die Testmaterialien seien auf dem Markt damals deutlich günstiger zu kaufen gewesen, als Ärztevertreter in den Preisverhandlungen angegeben hätten. Das Gesundheitsministerium um Jens Spahn habe Ende Januar 2020 eine schnelle Einigung gewollt, damit Patienten mit Corona-Symptomen die Test-Kosten nicht selbst tragen müssen. Insgesamt betragen die Kosten bisher mehr als 6 Mrd Euro, der Bericht spricht von einer "möglichen Milliardenverschwendung". Die Verfügbarkeit von PCR-Tests schnell und verlässlich herzustellen, sei "gerade im schweren ersten Jahr ein zentrales Mittel der Pandemie-Bekämpfung" gewesen, lässt der damalige Bundesgesundheitsminister Spahn wissen. Der Rechercheverbund hat unter Verweis auf das Informationsfreiheitsgesetz mehr als 1.000 Seiten interne Akten und E-Mails aus dem Gesundheits- und Wirtschaftsministerium erstritten und analysiert.
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