Reality-Vorfall: Eine Teilnehmerin eines RTL-Reality-TV-Formats wirft einem anderen Teilnehmer einen sexuellen Übergriff am Set vor, berichtet das SWR-Investigativ-Format "Vollbild" in der heute erscheinenden Ausgabe. In einem Badezimmer habe der Mann abseits der Kameras versucht, mit ihr Sex zu haben, obwohl sie mehrfach klargemacht habe, dass sie das nicht wolle. Ein Produktionsmitarbeiter habe das über die Mikrofone gehört, sei dazugekommen und habe die Situation aufgelöst. Als sie anschließend gesagt habe, dass es andernfalls zu einer "Vergewaltigung" gekommen wäre, habe der leitende Mitarbeiter der Produktionsfirma das nicht hören wollen, so die Teilnehmerin, die sagt: "Ich war fassungslos darüber, in welcher Art und Weise mit mir gesprochen wurde und in dem Moment gar kein Einfühlungsvermögen und Verständnis für mich da war." Der beschuldigte Teilnehmer musste gehen, die Teilnehmerin ist verblieben. Die fragliche Partynacht ist mehrere Minuten in der Folge zu sehen, ohne den Vorfall zu thematisieren. "Vollbild" nennt die Namen der Teilnehmenden, das Format oder der Produktionsfirma "aus Gründen des Informantenschutzes" nicht.
Die Produktionsfirma lässt über ihre Anwaltskanzlei bestätigen, dass es die Vorwürfe am Set gegeben habe. Es sei eine Aussage-gegen-Aussage-Situation gewesen, die sich nicht abschließend habe klären lassen. Als im Nachgang die laufende Party aufgelöst worden sei und die Teilnehmerin erneut befragt wurde, habe diese "ihren Vorwurf nicht wiederholt, rückte vielmehr von ihm ab". Auch am nächsten Tag habe sie ihn nicht wiederholt. Die Teilnehmerin sagt, dass ihr vonseiten der Firma geraten worden sei, nicht über den Vorfall zu sprechen. Diesen Vorwurf weist die Kanzlei zurück. RTL hat "Vollbild" zufolge auf eine Anfrage nicht geantwortet.
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(Foto: Vollbild / SWR; Journalistin Sarah Lehnert im Gespräch mit einer Reality-Teilnehmerin)