Kein Skandal: Die Vize-Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung", Alexandra Föderl-Schmid, hat in ihren Beiträgen zwar "gegen journalistische Standards verstoßen", ist aber "weit entfernt von einem Plagiatsskandal", urteilt die Experten-Kommission zur Aufarbeitung der Plagiatsvorwürfe gegen Föderl-Schmid in ihrem Abschlussbericht. Die "SZ" hatte das Gremium aus Ex-"Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann, der Leiterin der Deutschen Journalistenschule, Henriette Löwisch, sowie dem Eichstätter Journalistik-Professor Klaus Meier beauftragt. Man habe "keine Hinweise" gefunden, dass sie "methodisch die journalistische Leistung von anderen in einer Weise kopiert hätte, ohne die ihre eigenen Texte keine Gültigkeit gehabt hätten". Zwar ließe sie es an "Transparenz fehlen", habe aber nicht versucht, Übernahmen von Passagen aus anderen Publikationen zu verschleiern", so das Fazit.
Für die "SZ"-Chefredaktion um Wolfgang Krach und Judith Wittwer stehe fest: "Der angebliche Plagiatsskandal ist keiner." Es sei jedoch mit dem "Selbstverständnis als Autorenzeitung nicht vereinbar", dass ganze Textpassagen ohne Quellenangabe von Nachrichtenagenturen oder aus anderen Medien übernommen würden. Die internen Regeln für Umgang mit Agenturtexten sollen weiterentwickelt und in einem Handbuch zusammengefasst werden. Föderl-Schmid, die sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hatte, soll in die Redaktion zurückkehren. "Über die Modalitäten" befinde man sich mit ihr "in vertraulichen Gesprächen, deren Abschluss wir nicht vorgreifen wollen und werden", heißt es.
kress.de, sueddeutsche.de, turi2.de (Background)