Kein Konsens: Der Pressesprecher von SPD-Bundesinnenministerin Nancy Faeser hört nach zwei Monaten im Amt auf, berichtet der "Tagesspiegel". Der parteilose Steve Alter war seit 2019 Sprecher von Ex-Innenminister Horst Seehofer. Sein Nachfolger soll Maximilian Kall werden, der vom Justizministerium kommt. Der "Tagesspiegel" konnte demnach bei einem Anruf erfahren, dass der neue Pressesprecher schon im Bundesinnenministerium sei. Alter selbst äußert sich nicht zu dem Vorgang. Allerdings kommt die Neuigkeit wenige Tage, nachdem Faeser ein Interview mit dem "Tagesspiegel" abgelehnt hat, das ihr Pressesprecher wohl befürwortet hatte. Dem war ein Tweet vorausgegangen, in dem die Innenministerin auf Vorwürfe reagiert hatte, einen Gastbeitrag für das Magazin antifa geschrieben zu haben. Auch hier geht der "Tagesspiegel" davon aus, sie habe "auf eigene Faust" gehandelt.
Faeser stand wegen eines Textes in der Publikation in der Kritik, die der bayerische Verfassungsschutzbericht als "linksextremistisch beeinflusst" bezeichnet. Die Bild war auf den Gastbeitrag in der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten" (VVN-BdA9) aufmerksam geworden, in der Faeser über rechtsextreme Drohbriefe schreibt, die sie erhalten hatte. Unionspolitiker haben daraufhin einen "hochbrisanten Vorgang" gewittert und eine Entschuldigung gefordert. FDP und Linke hingegen haben Faeser in Schutz genommen. Der Beitrag sei "richtig und wichtig", findet etwa Linken-Chefin Janine Wissler. (Foto: Michael Kappeler/Janine Schmitz / dpa/photothek / Picture Alliance)
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Mitarbeit: Pauline Stahl