“taz” und “FAZ” kritisieren fehlende Transparenz in “Spiegel”-Beitrag über Immobilienunternehmer.


Zimmervermittler-Vermittlerin: "taz" und "FAZ" werfen "Spiegel"-Vize Melanie Amann einen Interessen­konflikt und fehlende Transparenz bei einem Artikel über einen Berliner Immobilien­unter­nehmer vor. Dieser vermietet auch eine Berliner Wohnung, die Amann und ihrer Mutter gehört. Dort wohnt ein Freund des "taz"-Autors, dem wohl gekündigt werden soll, weshalb die Geschichte jetzt anscheinend an die Öffentlichkeit kommt. Es geht um einen Beitrag von 2022 über Unter­künfte für ukrainische Geflüchtete, in dem der Immobilien­unternehmer als Protagonist erscheint. Amann habe den Beitrag "weder initiiert noch in irgend­einer Weise inhaltlich beeinflusst", teilt der Verlag mit. Sie habe den Mann bei der Recherche nur als "möglicher­weise geeigneten Ansprech­partner" genannt und "unter Offen­legung ihrer persönlichen Verbindung zu ihm" den Kontakt vermittelt. "taz" und "FAZ" fehlt dieser Transparenz­hinweis unter dem Beitrag. Einen "hand­festen Medien­skandal" kann "Welt"-Medien­redakteur Christian Meier darin nicht erkennen, "auch wenn sich die 'taz' das zu wünschen scheint". Meier meint: "Dass Journalisten die besseren Vermieter sind, ist vermutlich nur ein frommer Wunsch."
taz.de, faz.net (€), welt.de (Meier)

(Foto: IMAGO / teutopress)