Big Tech, big money: Die finanzielle Lage von Alphabet, Amazon, Apple und Meta ist verwundbarer, "als es ihre vermeintliche Allmacht vermuten lässt", ergeben Recherchen von "The Economist". Das Nachrichtenmagazin hat einen Blick auf Gerichtsdokumente, interne E-Mails, Analysen und durchgesickerte Dateien der Tech-Titanen geworfen und mehrere Schwächen in ihrem Geldfluss ausgemacht: hohe Gewinnkonzentration, schwindende Kundenloyalität und schiere Summen, die durch Kartellverfahren auf dem Spiel stehen.
Apples größter Profitmotor ist und bleibt laut Analyse das iPhone. Bei Amazon ist es das Cloud Computing, bei Alphabet und Meta ist es Online-Werbung – bei der Facebook-Mutter machen Werbegelder ganze 97 % der Einnahmen aus. Hier sorgen die oberen 5 bis 10 % der Werbetreibenden für mehr als 90 % der Einnahmen – eine "starke Abhängigkeit von einigen wenigen großen Gewinngeneratoren". Die größten Gewinnquellen von Apple und Alphabet sind ihre App-Stores, da die Firmen eine Provision auf alle In-App-Käufe bekommen.
Die Konzerne erzielen in Europa zusammen einen Umsatz von 267 Mrd US-Dollar, etwa ein Fünftel ihrer Gesamtsumme. Der Digital Markets Act, das EU-Regelwerk zur Eindämmung der Macht der Tech-Konzerne, könnte 40 % der europäischen Verkäufe der vier Unternehmen gefährden, berechnet "The Economist". Alphabet, die Google-Mutter, sei am stärksten durch das neue Gesetz gefährdet: "Fast 90 % der europäischen Einnahmen sind in Gefahr."
Da auch in den USA "Tech-Bashing-Bemühungen" anlaufen, stünden somit rund 330 Mrd Dollar an Einnahmen auf dem Spiel, etwa ein Viertel der Gesamtsumme von Alphabet, Amazon, Apple und Meta. Allerdings: "Es ist unwahrscheinlich, dass dieser katastrophale Fall für Big Tech eintritt", bilanziert das Magazin. Realistisch betrachtet werde nur "die Ernte verwässert".
economist.com (Paid), manager-magazin.de (Paid)