“The Gaza Project” fragt, ob Israels Armee Medienschaffende gezielt ins Visier nimmt.


Presse­frei­heit im Krieg: Das inter­nationale "Gaza Project" zweifelt an der Dar­stellung der israelischen Armee, wonach Medien­schaffende nicht gezielt ange­griffen werden. Paper Trail Media von Bastian Obermayer und Frederik Obermaier veröffent­licht gemeinsam mit "Spiegel", ZDF, "Standard" und "Tages-Anzeiger" eine auf­wändige Recherche, die nahe­legt, dass zahl­reiche Journalisten angeg­riffen oder getötet worden seien, obwohl sie als Medien­schaffende klar gekenn­zeichnet gewesen seien. In etlichen Fällen sage die Armee, dass es sich bei getöteten Journalisten in Wahr­heit um Terroristen gehandelt habe. Für die Recherche haben 50 Medien­schaffende zusammen­ge­arbeitet, darunter auch arabische und israelische Medien. Sie haben mit Soldaten, Reservisten, Deserteuren und Aktivisten gesprochen. Das israelische Militär streitet die gezielte Tötung von Journalisten ab, schließt aber nicht aus, dass Medien­schaffende "bei Luft­an­griffen oder operativen Maß­nahmen gegen militärische Ziele zu Schaden gekommen" sein könnten.
papertrailmedia.de, spiegel.de (€), zdf.de, derstandard.shorthandstories.com, tagesanzeiger.ch (€)

Foto: picture alliance / Anadolu