Tom Buhrow spricht sich im “Handelsblatt” klar gegen eine Fusion von ARD und ZDF aus.

Klare Ansage: "Die ARD wird nicht das ZDF, und das ZDF wird nicht die ARD", stellt Noch-ARD-Vorsitzender Tom Buhrow im Hinblick auf das künftige gemeinsame Streaming-Netzwerk der Öffentlich-Rechtlichen im "Handelsblatt"-Interview klar. Im Gespräch mit Hans-Jürgen Jakobs betont Buhrow die Wichtigkeit, dass Nutzerinnen das Öffentlich-Rechtliche "als ein Universum erleben": Das stelle jedoch "die zwei Sendergruppen und die Vielfalt, die das mit sich bringt, nicht infrage". Grundsätzlich bejahe man Veränderungen, Organisationsstrukturen dürften aber "nicht den Blick auf unser Produkt bestimmen".

Mit Blick auf die mächtige US-Streaming-Konkurrenz in Form von Netflix, Amazon und Co gibt sich Buhrow selbstbewusst: So sei die Nachfrage z.B. nach Informationssendungen und Serien in der ARD-Mediathek zuletzt "enorm gestiegen". Früher sei die Mediathek nur ein "Überlaufbecken" gewesen, "jetzt ist sie eine eigenständige Säule mit eigenem Chef". Angesprochen auf das vergleichsweise geringe Zusatz-Budget von 25 Mio zeigt sich Buhrow genügsam: "Man kann immer sagen: Man braucht noch mehr." Das sei jetzt zunächst "der Startschuss für unsere digitale Programmoffensive".

Über mögliche Werbespots in den noch werbefreien Mediatheken gibt sich Buhrow zugeknöpft, planen könne man damit schließlich nicht. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass "im Internet andere Drittplattformen im Umfeld unserer Produkte Werbeerlöse erzielen". Dieses Geld fließe dann aber "in internationale Kassen", gibt er zu bedenken.
handelsblatt.com (Paid)