Trumps Ex-PR-Chef Scaramucci wettert gegen die “orangefarbene Abrissbirne”.


Mooch mal gesagt werden: Anthony Scaramucci, Mitte 2017 für knapp elf Tage Kommunikationschef von Donald Trump, fällt im "Spiegel"-Interview ein drastisches Urteil über den scheidenden US-Präsidenten, vergleicht ihn gar mit Hitler, sollte Trump weiter "alles um sich herum abfackeln". Scaramucci: "Das erinnert an die deutsche Geschichte und Adolf Hitler, der seine Generäle im April 1945 angewiesen hat, die Stromversorgung rund um Berlin zu zerstören." Scaramucci bezeichnet Trump als "eine orangefarbene Abrissbirne", glaubt aber, dass Trump letztlich doch noch seine Niederlage eingestehen wird. "Ich glaube, er wird freiwillig gehen, denn er wird Biden noch brauchen", sagt Scaramucci und verweist auf die juristischen Schwierigkeiten, die Trump noch wegen Finanzangelegenheiten und Vergewaltigungsvorwürfen drohen könnten. "Ich glaube zwar, dass Trump unschuldig ist. Aber er hätte ein paar Tage vor Gericht verdient", sagt Scaramucci.

Auch mit den Republikanern geht er hart ins Gericht, nennt Parteichefin Ronna Romney McDaniel und weitere prominente Vertreter*innen "widerliche Republikaner". Dass es kein richtiges Wahlprogramm außer Trumps Ideen gebe, sei "eine Perversion der republikanischen Idee". Scaramucci fürchtet, dass Politiker wie Marco Rubio den Weg Trumps fortsetzen werden. Die Wahlstimmen für Trump wertet der PR-Stratege als "Protestwahl gegen die Elite und die Medien", weil die Wählenden nicht mehr daran glaubten, dass das System ihnen dient. Das sage "mehr über die Wähler aus als über Trump", so Scaramucci, der eine Ursache darin sieht, dass Politiker*innen sicht ständig im TV attackieren, statt an Ideen für die Zukunft zu arbeiten. (Foto: The Canadian Press / AP / Picture Alliance)
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