Fernsehnutzung legt 2020 deutlich zu.


TV-Turnaround: Die Corona-Pandemie hat die Fernsehnutzung der Deutschen kräftig angeheizt, bilanziert die AGF Videoforschung. 72 % der Ü-14-Jährigen schalten 2020 täglich den Fernseher ein – ein Plus von 3,1 %. Die durchschnittliche Nutzungsdauer des Gesamtpublikums ab 3 Jahren liegt mit 220 Minuten 10 Minuten höher als 2019. In der werberelevanten Zielgruppe stagniert sie bei 137 Minuten.

Als gewichtiger Grund für die Entwicklung gilt ein hohes Informationsbedürfnis der Menschen. Auf Monatsebene ist "ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Sehdauer und der Entwicklung der Corona-Pandemie hierzulande" erkennbar, sagt AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf. Die Rede der Bundeskanzlerin vom 18. März erreichte auf allen von der AGF ausgewerteten Kanälen, TV und online, mehr als 36 Mio Menschen.

Im Streaming erhöht sich die Zahl der Nutzer*innen um knapp ein Drittel und das Nutzungsvolumen steigt um 46 %. Die fünf meistgesehenen Streaming-Inhalte gehören allesamt zu ARD und ZDF, u.a. Teile des Films "Das Geheimnis des Totenwaldes" und Folgen der Serie "Unterleuten". Diese Statistik umfasst nur Anbieter, die am Messverfahren teilnehmen, was auf internationale Player wie Netflix bisher nicht zutrifft.
agf.de, turi2.de (Background)