Übermedien schreibt über Konflikte in der Ukraine-Redaktion von “Katapult”.


Schwierige Verständigung: Bei Übermedien schreibt Stefan Niggemeier über die ukrainischen Medienschaffenden Roksana und Sergey Panashchuk, die mit ihren Teams ab Frühjahr 2022 von Greifswald und Odessa aus für "Katapult Ukraine" gearbeitet haben und Chefredakteur Benjamin Fredrich (Foto) nun vorwerfen, "sie benutzt und dann fallen gelassen zu haben". "Katapult" hatte den Ukraine-Ableger kurz nach Beginn des Angriffskriegs gegründet mit dem Ziel, mindestens 20 ukrainische Journalistinnen zu beschäftigen. Dafür sammelte das Magazin insgesamt 310.000 Euro Spenden ein. Ab Mitte des Jahres "schien niemand verantwortlich für uns zu sein", Fredrich habe für Nachfragen nicht zur Verfügung gestanden und die redaktionellen Ressourcen hätten gefehlt, um die angelieferten Artikel zu produzieren, so Roksana Panashchuk. Im Nachhinein komme es ihr so vor, als ob sie hauptsächlich "Medien Interviews über das 'Katapult Ukraine'-Projekt" geben sollte. Im August 2022 kündigte "Katapult" ihr wegen "inhaltlich fragwürdigen Entscheidungen" bei der Online-Berichterstattung und weil sie in einem geplanten Buch "mehrere kritische Abschnitte" über die Ukraine entfernt habe, so der Chefredakteur.

Ende 2022 habe "Katapult" zudem nicht mehr regelmäßig Gehalt an die Mitarbeitenden in Odessa geschickt, was Fredrich in einer SMS an Sergey Panashchuk mit Geldmangel begründe. Gegenüber Übermedien spricht er von mangelnder Qualität und Anzahl der Beträge. Zudem gebe es "Hinweise auf Veruntreuung unserer Gelder". Niggemeier schreibt, dass auf der Webseite von "Katapult Ukraine" wochenlang kaum Artikel erschienen sind, erst wieder regelmäßig ab dem Tag, an dem Übermedien die Fragenkatalog geschickt hat. Auch sei von "eingestellten" Journalistinnen gesprochen worden, die dann nur einen oder zwei Artikel geliefert haben. Fredrich sagt, die Qualität der Arbeit des Ukraine-Teams habe sich "nicht maßgeblich verbessert". (Foto: Jens Büttner / dpa / Picture Alliance)
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