Umstrittener Uni-Vortrag: Marie-Luise Vollbrecht will juristisch gegen Kritiker vorgehen.


Abwehr: Die umstrittene Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht will nach ihrem abgesagten Uni-Vortrag über Geschlechter juristisch gegen Medien vorgehen. Dafür hat sie bereits mehr als 15.000 Euro Spenden in einer Crowdfunding-Kampagne gesammelt. Vollbrecht beauftragt eine "auf Medienrecht spezialisierte" Anwaltskanzlei damit, Unterlassungsaufforderungen an Medien und Menschen zu schicken, welche "die Grenzen des Zulässigen überschritten haben". Auch Gegendarstellungen soll die Kanzlei gegebenenfalls durchsetzen. Vollbrecht spricht von einer "öffentlichen Rufmord-Kampagne" sowie von "neuen Tiefpunkten in Form von Beleidigungen und Verleumdungen, sowohl online wie im realen Leben". Sie fürchte um ihre "Reputation, Karriere und wirtschaftliche Existenz", sollte die Kampagne gegen sie "in der momentanen Frequenz und Intensität" fortgeführt werden.

Die Humboldt-Universität in Berlin hatte den für Anfang Juli geplanten Vortrag "Geschlecht ist nicht (Ge)schlecht: Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt" von Vollbrecht abgesagt – wegen Sicherheitsbedenken zu möglichen Protesten. Am Donnerstag hatte Vollbrecht den Vortrag dann an der Universität nachgeholt – mit anschließender Podiumsdiskussion. Auf dem "YouTube-Kanal einer Freundin" waren die Ausführungen von Vollbrecht schon kurz nach der Absage zu sehen gewesen.
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(Foto: Bernd von Jutrczenka, Picture Alliance)