US-Wahl: Donald Trump gesteht versehentlich fast seine Niederlage ein.


Time will tell: Donald Trump unterläuft bei seiner ersten öffentlichen Ansprache seit mehr als einer Woche eine kleine Plapperpanne. In einem Pressestatement zu seiner Corona-Strategie verkündet er, dass es mit seiner Regierung keinen Lockdown geben wird. Weiter sagt er: "Was auch immer in der Zukunft passiert, wer weiß, welche Regierung das sein wird. Die Zeit wird es zeigen." Seinen Nachfolger Joe Biden erwähnte er in seinem Statement nicht, jedoch beanspruchte er auch – wie zuvor so oft – den Wahlsieg nicht mehr für sich. Fragen von Journalist*innen beantwortete er nicht.

Neben dieser plötzlichen nahezu Einsicht überrascht auch das Auftreten des Präsidenten: Er geht gebückt mit schleppendem Schritt, seine sonst in hellem Blond erstrahlende Tolle ist auf einmal ergraut. In den sozialen Netzwerken polarisiert dieser Auftritt wie eh und je: Auf der einen Seite wird gefrötzelt, ob sein Haar die Realität eher erkannt hat als er selbst oder ob er sich an Joe Biden anpassen wolle. Die andere Seite zeigt sich besorgt, der Ausgang der Wahl habe dem derzeitigen US-Präsidenten auch körperlich stark zugesetzt.

Inzwischen haben sich die US-Sender, u.a. CNN, NBC und ABC, bei ihren Prognosen auch für die beiden noch verbliebenen Bundesstaaten Georgia und North Carolina festgelegt: Georgia geht an Joe Biden, North Carolina an Amtsinhaber Trump. Damit kommt Biden nun insgesamt auf 306 Wahlleute, Trump auf 232.

Ein Gericht in Michigan hat unterdessen den Antrag aus dem Trump-Lager abgelehnt, das Wahlergebnis im Bezirk Wayne County wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten und Manipulationen nicht zu zertifizieren, meldet Reuters. Joe Biden hat im Wayne County gewonnen. Mehrere Anwaltskanzleien, die Trump anheuerte, um vermeintlichen Wahlbetrug aufzudecken, ziehen sich derweil zurück. (Foto: CNP / MediaPunch / Picture Alliance)
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