Verlagsgruppe Passau verkauft Polska Press an polnischen Staatskonzern.


Polnischer Abgang: Die Verlagsgruppe Passau, Herausgeber der Passauer Neuen Presse und des Ingolstädter Donaukuriers, trennt sich von ihrer polnischen Tochter Polska Press. Käufer ist der polnische Staatskonzern PKN Orlen, der bisher im Mineralöl- und Tankstellen­geschäft tätig ist. Polska Press bringt 20 jeweils führende Regional­zeitungen heraus, hinzu kommen rund 120 Wochentitel und 500 Internetportale. Über den Kaufpreis herrscht Schweigen, der polnische Fachdienst "Puls Biznesu" spricht von gut 120 Mio Zloty, umgerechnet knapp 27 Mio Euro. Die Kartellbehörden müssen dem Verkauf noch zustimmen.

Die Verlagsgruppe Passau nennt "strategische Überlegungen" als Grund für den Verkauf, um die "begonnene Wachstums­strategie, insbesondere in Bayern, noch konsequenter umzusetzen". Die Übernahme folgt einer von der national­populistischen Regierungspartei PiS angestrebten "Repolonisierung" der Medien im Land - ausländische Gesellschafter sind nicht gern gesehen. Auch PiS-Parteichef Jarosław Kaczyński soll in die Verhandlungen involviert gewesen sein. Die noch unabhängige Tages­zeitung "Gazeta Wyborcza" kommentiert: "Es ist ein schwarzer Tag für die Pressefreiheit und Medienpluralität."
sueddeutsche.de, pnp.de, de.reuters.com