Verlegerverband VDZ plant Neustart ohne Landesverband Berlin-Brandenburg.


Plan ohne BB: Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger plant einen Neuanfang als Medienverband der Freien Presse (MVFP) – ohne den Landesverband Berlin-Brandenburg, berichten übereinstimmend Roland Pimpl bei "Horizont" und Gregory Lipinski bei Meedia. Eine Strukturreform ist schon länger in Planung, der VdZ Berlin-Brandenburg sträubt sich jedoch und hat gegen die Pläne geklagt. Eine ursprünglich für diesen Montag geplante Verhandlung vor dem Landgericht Berlin wurde kurzfristig "aufgehoben". Um keine Zeit zu verlieren, haben die Landesverbände Nord, NRW, Südwest und Bayern sowie die Fachverbände Publikumszeitschriften, Fachpresse und Konfessionelle Presse nun ihren eigenen, unabhängigen Verband gegründet. Man dürfe "die Zukunft unserer organisatorischen Aufstellung nicht von der Blockadehaltung des VdZBB-Vorstands abhängig machen", heißt es in einem Schreiben an die Mitgliedsverlage.

Bis Ende September soll der MVFP "operativ arbeitsfähig" sein, über einen Diens­tleistungs­vertrag könnte der VDZ "gegen eine marktgerechte Vergütung" die Geschäftsstellenaufgaben des neuen Verbands übernehmen, schreibt Pimpl. In einem nächsten Schritt sollen die Landesverbände ihren Mitgliedsverlagen die "unmittelbare Mitgliedschaft" im MVFP ermöglichen. Bis zum Jahresende solle geklärt werden, ob eine "demokratische Mehrheit innerhalb des VDZ eine weitere parallele Mitgliedschaft im VDZ für sachgerecht hält" – mit anderen Worten: Die Landesverbände könnten ihren Austritt oder die Abwicklung des VDZ beschließen, Berlin-Brandenburg könnte als einziger Verband im VDZ übrigbleiben. Als Seitenhieb in Richtung Berlin schreiben die übrigen VDZ-Verbände: "Natürlich können auch Verlage, die heute noch Mitglied im VdZBB sind oder teilweise aufgrund des Vorgehens ihres Vorstands bereits aus dem VdZBB ausgetreten sind, in den neuen Bundesverband eintreten."
horizont.net (Paid), meedia.de (Paid)