Wegen Korruptionsvorwürfen: DFB kündigt Verträge mit Vermarkter Infront.


Getrennte Bande: Der DFB beendet die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Schweizer Vermarkter Infront nach Korruptionsvorwürfen. Unter anderem soll Ex-Infront-Funktionär Günter Netzer (Foto, rechts) den damaligen DFB-Chef Wolfgang Niersbach (Foto, links) auf eine Luxusjacht eingeladen haben. Dafür, dass der DFB Infront mit der Vermarktung beauftragte, gab es von den Marketing-Leuten offenbar teure Geschenke. Jetzt sei eine Untersuchung der Berliner Beratungsfirma Esecon zu dem Schluss gekommen, dass es "unrechtmäßige Einflussnahmen auf DFB-Vertreter" und "klare Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Zustandekommen und der Erbringung von Vertragsleistungen" gegeben habe, so der Verband. Der "Spiegel" hatte bereits vergangene Woche über die "Netzer-Connection" berichtet. Insgesamt sei dem DFB durch die fragwürdigen Deals ein Schaden in Höhe von rund 40 Mio Euro entstanden.

Infront zweifelt allerdings an der "Wirksamkeit der Kündigung" der bestehenden Verträge und stellt unter anderem die Untersuchungsmethoden der Beratungsfirma infrage. Infront halte "an der vollständigen Erfüllung" der Vereinbarungen fest. Die Vorwürfe und Verdächtigungen seien "unbelegt und teils abstrus".
kicker.de, spiegel.de (Infront), spiegel.de (Netzer-Connection, Paid), dfb.de (Mitteilung DFB), infront.com (Stellungnahme Infront)