Virologen-Appell: Facebook, Twitter und Google sollen konsequenter gegen Corona-Fake-News vorgehen.


Kampf gegen die "Infodemie": Über 100 internationale Mediziner*innen fordern in einem offenen Brief an Facebook, Twitter und Google einen konsequenteren Umgang mit Desinformationen. Zu den deutschen Unterzeichnern des Briefes, der online und als Anzeige in der "New York Times" erschienen ist, gehören die Virologen Christian Drosten und Melanie Brinkmann. Sie fordern etwa, dass Nutzer*innen, die Meldungen geteilt, gelikt oder kommentiert haben, die sich als falsch herausstellen, informiert werden. Die bisherigen Warnungen von Facebook reichen den Expert*innen nicht. Hier würden Nutzer*innen nur allgemein auf Corona-Informationen hingewiesen, ohne dass die ursprüngliche Falschmeldung richtig gestellt werde.

Allgemein sollen die Unternehmen nach Ansicht der Brief-Unterzeichner ihre "Algorithmen entgiften" und nicht, damit Nutzer mehr Zeit online verbringen, Fake-News weiter anfachen. In ihrem Schreiben geben die Mediziner*innen auch ein Beispiel für die Gefahren durch Fake-News und berichten: "Wir sind diejenigen, die Kleinkinder mit Masern stationär behandeln – eine vollkommen vermeidbare Krankheit, die in Ländern wie den USA bereits als ausgerottet galt, jetzt aber vor allem dank Impfgegner-Propaganda wieder auflebt."
deutschlandfunk.de, faz.net, avaaz.org (offener Brief)