Debatte um Show-Moderatorinnen: Volker Herres erklärt sich.


Rechtfertigungsdruck: ARD-Programmdirektor Volker Herres rudert in der Debatte um ein umstrittenes "Bild am Sonntag"-Interview von vergangener Woche ein bisschen zurück. Herres erklärt, er habe "selbstkritisch über die männliche Dominanz bei der großen Samstagabendshow" gesprochen und betont, "auch in der Unterhaltung haben wir Spitzenfrauen". Gleichzeitig sei das Erste in der "glücklichen Lage", hervorragend besetzte Primetime-Shows zu haben. Bei einem neuen Show-Konzept "würde ich mich selbstverständlich für eine Moderatorin starkmachen", sagt Herres.

In der vergangenen Woche hatte sein Satz, ihm falle kein weibliches Pendant zu einem Kai Pflaume ein, der "mit seiner Empathie und Zugewandtheit so große Mehrheiten für sich begeistert", für Kritik gesorgt. Viele Frauen – auch aus dem öffentlich-rechtlichen Kosmos hatten Herres widersprochen, darunter Eva Schulz, Dunja Hayali und Carolin Kebekus. Gleichzeitig erweckt "BamS" den Eindruck, nur wenige Moderatorinnen trauten sich, etwas gegen das Herres-Zitat zu sagen, aus Angst es sich mit der ARD zu verderben. TV-Produzentin Ute Biernat zitiert die Zeitung mit den Worten: "Vielleicht ist es wie so oft im Leben: Männer werden gesehen – Frauen müssen sich melden! Zeit, dass sich etwas ändert."
"Bild am Sonntag", S. 40 (Paid)