Volkswagen hat im Dieselskandal belastendes Material geheim gehalten.


Dieselskandal: Volkswagen hat pikante Untersuchungsergebnisse aus der Öffentlichkeit halten können, belegt ein vertrauliches Vorstandsdokument, das der "Süddeutschen" vorliegt. Durch Verhandlungen mit US-Behörden seien laut dem Schriftstück "schwerwiegende und belastende Umstände" nicht ins sogenannte Statement of Facts aufgenommen worden. Der damalige Vorstandschef Matthias Müller betonte noch Monate später, das Statement enthalte die "wesentlichen Erkenntnisse aus Sicht der US-Behörden".

Die "Süddeutsche" interpretiert das Vorgefallene als "Deal zum beiderseitigen Vorteil". In den USA zahlte VW empfindliche Strafen von über 20 Mrd Euro, in anderen Erdteilen sind die Kosten indes überschaubar. Das Vorstandsdokument besagt im Wortlaut, dass VW die US-Behörden "kontinuierlich auf die Auswirkungen einzelner Sachverhaltsformulierungen auf die laufenden Verfahren im Rest der Welt hingewiesen" hat und so Formulierungen im Statement of Facts vermeiden konnte, die "zu erheblichen zusätzlichen Folgerisiken für andere Verfahren geführt hätten". Intern stand damals eine Strafsumme von 170 Mrd Euro im Raum. Auf Anfrage der "Süddeutschen" bestritt VW ein Fehlverhalten.
sueddeutsche.de (Paid), focus.de