Vox-Chef Schwingel vermisst Quotenauswertungen für Streamingdienste.

Totgesagte leben länger? Vox-Chef Sascha Schwingel relativiert im Doppelinterview der "Süddeutschen Zeitung" mit RTL-Chef Jörg Graf den vermeintlichen Hype der Streamingdienste. "Da stellt sich die Frage der Währung," zweifelt Schwingel, der wie im linearen Fernsehen eine Veröffentlichung von Quoten der Streamingdienste vermisst. "In gewissen Kreisen scheint es cooler zu sein, zu streamen." Die Radionutzung sei trotz Spotify gestiegen. "Es ist ja logisch, wenn ein neuer Shop aufmacht, gehen die Leute erst einmal dahin und orientieren sich." Die Nutzung der Streamingdienste werde sich langfristig neben dem klassischen Fernsehen einpendeln.

Die lineare TV-Nutzung der jungen Zielgruppe sei stabil, dennoch wachse der Streaming-Markt, ergänzt RTL-Chef Graf. Es wäre "ziemlich dumm, Streaming nicht auch anzubieten." Graf wolle noch in diesem Jahr eine Operation live bei RTL übertragen und reagiert auf mögliche Kritik gelassen: "Als Geschäftsführer von RTL darf man keine Angst vor Shitstorms haben. Das ist im Paket mit drin." RTL und Vox planen künftig bei der Programmplanung eine noch engere Abstimmung.
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